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topplus Top-Leserstimmen

Mindestlohn, Bürokratie und Gentechnik: Das bewegte unsere Landwirte diese Woche

Welche Themen bewegen die top agrar-Community in dieser Woche? Wir haben eine Auswahl an Stimmen, Meinungen und Gedanken unserer Leserinnen und Leser für Sie gesammelt. Und was meinen Sie?

Lesezeit: 14 Minuten

Ein offenes, freundschaftliches und respektvolles Diskussionsklima liegt uns auch nach der Überarbeitung unseres Kommentarbereichs weiterhin am Herzen. Wir wollen Ihnen jederzeit die Möglichkeit geben, Ihre Meinung zu den Themen, die die Landwirtschaft bewegen, zu äußern. Dafür stellen wir Ihnen ab sofort wöchentlich eine Sammlung unserer Leserzuschriften zu verschiedenen Themen zusammen.

Sie möchten Ihre Gedanken ebenfalls mit uns teilen? Dann schreiben Sie uns gerne eine Mail mit dem Stichwort „Leserstimmen“ an: Hanna.Grieger@topagrar.com

Wir behalten uns vor, die Einsendungen gekürzt in diesem und ähnlichen Formaten zu veröffentlichen.

Alle Meinungsbeiträge in diesem Artikel stammen von unseren Leserinnen und Lesern. Sie geben nicht unbedingt die Meinung unserer Redaktion wieder.

Zu: „Scholz schlägt Anhebung des Mindestlohns auf 15 € vor“

Als Einmischung in die Arbeit der Mindestlohnkommission werten Arbeitgeber die Forderung von Kanzler Scholz für einen höheren Mindestlohn. Rukwied befürchtete schlimme Folgen für die Landwirtschaft, wie top agrar in dieser Woche berichtete. Was unsere Leser dazu sagen:

Wir müssen im EU-Vergleich mithalten können

„Eine Erhöhung des Mindestlohns heizt nur die Inflation an. Mehr Arbeitslose aber kurzfristig mehr Einnahmen für den Staat, in den Sozialkassen usw. Leider muss der Lohn auch bezahlt werden.

In Spanien beträgt der Mindestlohn nur 5 €. Wie können wir damit konkurrieren? Die letzten Lohnerhöhungen hat für den Arbeiter eher ein Minus eingebracht und nur der Staat konnte sich mit den zusätzlichen Einnahmen noch mehr aufblähen und die hochbezahlten Beamten und andere Staatsdiener bezahlen. In Brandenburg gibt es mehr bezahlte Staatsdiener, die die Bauern kontrollieren, als es landwirtschaftliche Betriebe gibt.“ (Hermann Helmers)

 

Jeder der arbeitet braucht ein vernünftiges Einkommen

„Der Weg dahin ist richtig. Jeder der arbeitet benötigt ein vernünftiges Einkommen. Die ArbeitnehmerInnen stehen allerdings dann nicht mehr der Landwirtschaft und Teilen der Gastronomie, Gärtnereiwesen zur Verfügung, da sie nicht bezahlt werden können. Wenn die Mehrkosten nicht über die Regionalität bezahlt werden, schrumpfen die Branchen oder es gibt einen technischen Ersatz.“ (Fritz Rössle)

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Zu: „Macht die Politik mit dem Bürokratieabbau jetzt ernst?“

Seit Monaten kündigen die EU-Kommission, die Bundesregierung und die Länder den Abbau von Bürokratie in der Landwirtschaft an. Top agrar gliederte auf, wo sich schon was getan hat und was noch kommen könnte. Die Meinung von zwei Lesern:

Die nächsten Bürokratiemonster sind im Bau

„Bürokratieabbau? Das nächste Monster wird gerade breit aufgebaut. 80 neue Stellen bei der BLE zur Kontrolle der Sojaplus Zertifikate für den Nachweis entwaldungsfreier Herkunft…“ (Fritz Pucher)

 

Statt Bürokratieabbau kommen neue Regelungen on top

„Lassen wir uns nichts vormachen! Politiker versprechen gerne etwas, etwas später kommt sie dann zum Schluss, sich versprochen zu haben. Wenn man vor dem angekündigten Bürokratieabbau zwei Regelungen kennen musste, konnte man froh sein, wenn es nach dem Bürokratieabbau nur vier Regelungen sind die man beachten muss!“ (Wilfried Maser)

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Zu: „Diese EU-Länder nutzen den Artikel 148“

Staatliche Vorgaben für Milchlieferbeziehungen sind in Europa gang und gäbe. 13 Länder nutzen dies bereits. Auf die Milchpreise hat das allerdings kaum Einfluss. Die Meinung von zwei Lesern:

Bitte genauer hinschauen

„Hört sich erst mal gut an, nur muss man zwischen den Zeilen lesen. Es entsteht ein weiteres Bürokratiemonster, die Mitglieder einer z.B. Genossenschaftsmolkerei werden ungleich behandelt und die Molkereien setzen natürlich auf Sicherheit, sodass 1-2 Cent am Auszahlungspreis fehlen.“ (Achim Boldt)

 

Der Preis wird durch Angebot und Nachfrage geregelt

„Wenn Artikel 148 doch angeblich so bürokratisch und kostspielig für Molkereien und Milcherzeuger wäre, wie von den Gegnern des Artikels behauptet wird, warum haben Frankreich und Spanien die Umsetzung von Artikel 148 in den letzten zehn Jahren nicht wieder rückgängig gemacht? Wohl deshalb, weil selbst wenn er nur wenig nützt, er zumindest nicht schadet.

Aktuell ist der Rohstoffeinkauf (Milchbezug) für Molkereien kein Kostenblock, den sie miteinkalkulieren müssen, weil sie geringere Erlöse einfach an die Milcherzeuger durchreichen können. Das verleitet Molkereien in Verhandlungen mit dem bzw. bei Ausschreibungen des LEH dazu, niedrigere Gebote abzugeben, besonders wenn tendenziell zu viel Milch am Markt ist.

Die Bundesregierung hat prinzipiell Recht: Der Preis wird maßgeblich durch Angebot und Nachfrage geregelt. Ein effektiver Weg (effektiver als Artikel 148) besteht darin, höhere Preise durch ein geringeres Angebot zu erreichen, indem möglichst zügig die Anbindehaltung abgeschafft wird.“ (Philipp Dümig)

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Zu: „Weniger Kühe und Schweine in Europa schaden dem Klima“

Aus Sicht der FAO müssen wir in der Nutztierhaltung effizienter werden. Nur so können wir 10 Mrd. Menschen ernähren, meint FAO-Direktor Thanawat Tiensin im Interview mit top agrar. Was zwei Leser darüber denken:

Wir brauchen die Tiere für funktionierende Prozesse

„Als "Reststoffen-" und "Nebenprodukt-Verwerter haben unsere Nutztieren eine begründete "Daseinsberechtigung"! Daneben brauchen wir mehr weidende Tieren um die Ökosystem-Prozesse besser funktionieren zu lassen, auch in der Pflanzenproduktion! (U.A. Beweidung von artenreiche Zwischenfrüchten, Spitzgrazen bei Getreide und andere Gräser, Pflege in Weinbau, Wälder und Naturgebieten gibt klug gemacht viele Vorteilen). Damit können wir einiges an externen Betriebsmittel-Input senken, Erträge optimieren und so die Margen für die Produktion steigern.“ (Maarten Sillekens)

 

Bitte alle Stoffkreise berechnen und betrachten

„Warum wird der natürlicher Stoffkreislauf bei den Emissionen nicht herausgerechnet? Die Futterpflanzen der Nutztiere entziehen der Umgebungsluft CO2, der Kohlenstoff ist Bestandteil der Pflanze der Sauerstoff wird an die Umgebungsluft abgegeben. Die Nutztiere scheiden nie mehr CO2 aus als die gefressenen Pflanzen gespeichert haben. Wenn diese Pflanzen nicht gefressen werden, würde beim Zersetzen dieselbe CO2 Menge freigesetzt. Eigentlich dürften nur die Emissionen berücksichtigt werden, die bei der Verarbeitung und dem Transport der Lebensmittel unter Nutzung von fossil gespeicherten Kohlenstoff freigesetzt werden.“ (Wilfried Maser)

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Zu: „Die Einführung der neuen Gentechnik würde das Ende des Biolandbaus bedeuten“

Bei einer Podiumsdiskussion bayerischer Bioverbände zur Europawahl diskutierten Kandidaten von Grünen, CSU, Freien Wählern und ÖDP über die neue Gentechnik, die künftige GAP und den Bürokratieabbau. Dazu zwei Meinungen:

Die Politik sollte breiter denken

„Bezüglich der Flächenbindung der Förderungen müssen diese Herrschaften mal EU-weit denken. Es gibt innerhalb der EU massenhaft Klein- und Kleinstbetriebe die über keine Umweltprogramme entsprechende Mittel generieren können. Da werden dann die jeweiligen Staatsregierungen nicht mit einer "Leistungsbindung" mitmachen. Wieso die Einführung von neuen Gentechniken das Aus für den Biolandbau bedeutet kann sich mir nicht erschließen. Es kommt eben auf eine vernünftige und umsetzbare Regulierung dieser Techniken an. Aber per se alles ausschließen sollte man hier definitiv nicht.“ (Stefan Lehr)

 

Die ganze Landwirtschaft könnte darunter leiden

„Ich befürchte durch die Einführung der neuen Gentechnik nicht nur den Tod der Biobetriebe sondern der gesamten Landwirtschaft wie wir sie kennen. Die Abhängigkeit von einigen großen Saatgutfirmen wird zunehmen, man muss dann dieses Saatgut kaufen, da ja dann auch nicht mehr so viel in die Forschung von Pflanzenschutzmitteln und deren Zulassung investiert wird. Bei auftretenden Resistenzen dauert es mitunter Jahre bis neue Sorten gezüchtet werden können. Was macht man dann, wenn keine passenden Mittel mehr verfügbar sind? Ich hoffe das es noch lange konventionelles Saatgut gibt, was man zur Not auch noch mal ohne Probleme nachbauen kann.“ (Jörg Ullmann)

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Zu: "BBV lehnt Reduktionsprogramm Pflanzenschutz entschieden ab"

Bis 2030 soll der Einsatz chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel halbiert werden. Der Weg dorthin ist noch nicht ganz klar. Ein neues Diskussionspapier des Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) hat viele Branchenverbände aufgeschreckt. Der Bayerische Bauernverband (BBV) hat sich jetzt mit einer fachlichen Stellungnahme geäußert.

Ohne Staat besser

Ich stehe nach wie vor auf dem Standpunkt, dass es hierzu keine weitere Einmischung des Staates braucht. Denn erstens wirbt hier eine politische Minderheit in fast diktatorischer Weise für die Umsetzung ihrer Ideologien und zweitens kann sich kein Landwirt mehr einen zuegellosen Einsatz dieser Mittel leisten. Es soll auf jeden und allem Rücksicht genommen werden. Dabei vergisst man aber die Bürger die jedesmal betroffen sind. Hier die Landwirte, dort die Hausbesitzer und andernorts die Rentner oder Schüler. Wenn wir erstmal alle innerhalb der EU auf EINEM Level sind, dann kann man sich ueber den naechsten Schritt gerne unterhalten - sofern er finanzierbar ist OHNE Kreditaufnahme.  (Stefan Lehr)

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Zu: "Solarboom stresst den Strommarkt"

Die Erneuerbaren Energien dominieren immer stärker das Geschehen auf dem deutschen Strommarkt – und sie benötigen schließlich kein Erdgas, keine Kohle und keine Verschmutzungsrechte. Satte 70,7 % der Gesamtstromerzeugung ging im vergangenen Monat auf das Konto der Erneuerbaren Energien.

Politisch so gewollt?

Warum wird die Entwicklung und Produktion von Stromspeichern für die Überkapazität der erneuerbaren Energien nicht vorrangig betrieben ? Ohne die Stromnetze zu belasten könnten solche Speicher an Ort und Stelle die Überkapazität aufnehmen und nach Bedarf wieder einspeisen. Es scheint aber politisch nicht gewollt sein, weil es ist zu einfach. (Heinrich Linnes)

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Zu: DMK-Chef Ingo Müller: "Wir haben nicht gezockt!"

"Wir haben mit Kündigungen gerechnet. Die 700 Mio. kg haben uns aber doch überrascht. Es haben rund 10 % der Mitglieder gekündigt, was ­etwas mehr als 10 % der Milchmenge ausmacht. Das ist ein Zeichen, dass die Landwirte nicht zufrieden waren. 2023 war ein schlechtes Jahr und der Rückschlag hat wehgetan. 90 % bleiben aber und dafür sind wir dankbar", sagt DMK-Chef Ingo Müller.

Risiko darf nicht bei Landwirten liegen

In den Regionalversammlungen hieß es, man habe den Markt falsch eingeschätzt. Selbst Durchschnittsbetrieben fehlen damit ganz schnell mittlere fünfstellige Beträge auf dem Konto. Ich erwarte vom DMK, das man auch mal entsprechende Preisausschläge in die andere Richtung erreicht. Das Argument, der Einzelhandel habe weniger abgenommen, als erwartet hat nicht zu interessieren. Man muß erwarten, das der Einzelhandel auch zur Abnahme entsprechender Mengen verpflichtet wird. Das Risiko darf am Ende nicht allein bei uns Landwirten liegen. (Georg Nordendorf)

Thema Kündigung

Es sieht ein bisschen nach Schadenfreude aus.Ich habe bei Barmstedt von Beginn an regelmäßig gekündigt,diese anschließend nach 2 Jahren zurückgezogen.Wechsel 6 Wochen bevor die Adelbyer Meierei zur Nordmilch fusionierte.Die Erlaubnis hatte ich auf Nachfrage erhalten.ab 2015 vielleicht, nicht mehr gekündigt. (Christian Mau)

Immer das gleiche seit 20 Jahren

Herr Müller hat ca. 3,5 ct mehr Personalkosten pro verarbeiteten Liter Milch, wo auf der Wertschöpfungsseite will er das kompensieren. Und 10 % Milch in Kündigung, aber nur 2% der Belegschaft reduzieren...? Ich mach nochmal einen BWL-Kursus, wenn das funktioniert. Seit 20 Jahren die gleiche Leier, es wird auch dieses mal höchstwahrscheinlich nicht funktionieren.......(Renke Renken)

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Zu: „Die psychologische Belastung der Landwirte ist extrem hoch“

Die Hälfte der Haupterwerbslandwirte und jeder siebte Nebenerwerbslandwirt in Bayern gab an, dass sie mindestens vier Stunden pro Woche bürokratischen Aufwand haben. Zwei von drei Teilnehmern sagen, der bürokratische Aufwand ist hoch oder sogar zu hoch.

Ideologische Regelflut

Bisher verlief der versuchte Bürokratieabbau doch so: wenn man vor der Vereinfachung 2 Regeln kennen musste, konnte man froh sein, wenn es danach nur 4 waren! Die Landwirtschaft wurde doch in den letzten Jahren mit einer Regelflut überzogen, wobei viele Regeln einen ideologischen Hintergrund hatten (Wilfried Maser)

 

Nachahmenswert

Ich wünsch Ihr viel Erfolg und dass, das auf andere Länder (B-W) abfärbt! (Helmut Gahse) 

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Zu: "Ab diesem Sommer: Ernte nur noch mit Bescheinigung abliefern?"

Landhändler müssen sich bei Abnahme der Ware nach deren Herkunft erkundigen. Stammt die Ernte von geschützten Sorten weder aus Z-Saatgut noch aus lizensiertem Nachbau, würde sich ein Händler bei dem Handel strafbar machen. Nach einem ersten Vorschlag der Saatgut-Treuhandverwaltungs GmbH (STV) entbrannte eine rege Diskussion, wie das Urteil umzusetzen sei.

Immer mehr Bürokratie

Wo bitteschön ist das unbürokratisch? Jeder Haken der irgendwo gesetzt werden muß, jede Unterschrift, jeder Zettel und jedes Formular das ausgefüllt werden muß, ob online oder analog, ist Bürokratie. (Hauke Carstens)

Andere Länder schütteln mit dem Kopf

Eine der größten Sauereien die mal wieder gegen die Ldw geht. Im Ausland interessiert es keinen mit der Nachbauregelung (z. B. Österreich) Aber mal wieder nur die Deutschen. Vor allem weil die Grundlagen der Züchtungen aus der Vergangenheit von allen Bauern geschaffen wurden und sich nur manche dann eine neue Kreuzung haben patentieren lassen, als sie sich spezialisierten. Die wird bewußt aussen vor gelassen. (Karlheinz Gruber)  

Lizenz zum Gelddrucken

Wenn sich der Verband da nicht gegen wehrt und zwar massiv, dann werde ich den Verband verlassen. Wofür will man eine Lizenz zum Gelddrucken haben, für 290 kg jährlichen Ertragszuwachs, wobei nur 50% aus der Züchtung kommen. Wenn das alles so durchkommt, haben wir Landwirte bald gar nichts mehr zu sagen. Es wäre eine Lizenz zum Gelddrucken für die nachgelagerten Bereiche. Und wie geht man mit dem Getreide um, was angeblich illegal erzeugt wurde. Es darf ja nicht verarbeitet werden. Also wohin damit? Illegale Produkt müssen entsorgt werden, dürfen auch nicht in Biogasanlagen oder zum Heizen verwendet werden. (Norbert Post) 

Mal über Entschädigung reden

Ja gut wenn sie so etwas einfordern wollen dann muss man sich auch über die Entschädigung unterhalten, wenn das Z Saatgut nicht den Andorderungen entspricht, denn was entschädigt wird ist eine komplette Lachnummer. Wenn man Z Saat kauft, um es sebst zu vermehren (was ja erlaubt ist und wofür ich eine Gebühr bezahle) und diese Saat nichts taugt, dann muss nicht nur der der verlorene Etrag entschädigt werden, sondern auch der nicht mögliche Nachbau. Und wenn man perfekt tut, kann es nicht passieren Sortengemenge zu verkaufen was auch vorkommt !!! Und gerade bei Speisekartoffeln ( oder Kartoffeln allgemein ) läuft Z Saatgut sehr verhalten auf ( um es mal vorsichtig zu formulieren ) und da ist der eigene Nachbau wesentlich besser. (Bernd Brunhöver)

Gibt es nichts Wichtigeres?

Wieder ein überflüssiger Aktenordner der zu füllen ist - diesmal beim Handel. Was soll dieser ganze Quatsch? Während im Handwerk, in der Alten- und Krankenpflege allerorten Personal fehlt, beschäftigen wir zusätzliches Personal, das Aktenordner kontrolliert, die niemand braucht. (Georg Nordendorf)

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Zu: "CDU nimmt Ernährungssicherheit als Staatsziel ins Grundsatzprogramm"

Die CDU will sich dafür einsetzen, das Staatsziel Ernährungssicherheit ins Grundgesetz aufzunehmen. Nach einem Beschluss der Delegierten des Parteitags von Dienstagabend geht die Forderung in das neue Grundsatzprogramm der Partei ein.

Immer mehr ins Grundgesetz?

Was wird noch alles ins Grundgesetz verankert werden sollen? Ist dies wirklich sinnvoll das Grundgesetz dermaßen aufzublähen, irgendwann kommt einer noch auf die Idee das Recht auf das Atmen ins Grundgesetz verankern zu wollen. Es entsteht hierdurch irgendwann der Eindruck nur was im Grundgesetz steht ist einzuhalten. (Wilfried Maser) 

Parteien müssen Versprechen halten

Na ja ist ja bald wieder Wahl !!! Was anderes fällt mir dazu nicht ein die 16 Jahre Regierungsbeteiligung habe ich auch nicht vergessen und einige Brüller haben diese Jungs auch fabriziert. Auf Worte müssen Taten folgen und genau das ist das große Problem. Es ist nicht ein Problem wenn mal kurzfristig umdisponieren muss, es ist aber ein Problem wenn etwas versprochen wird und dann das Gegenteil gemacht wird. Gerade wir Landwirte wissen das immer etwas passieren kann und wären die letzten die für so etwas kein Verständnis haben aber diese Lügerei vor den Wahlen geht gar nicht !!!! (Bernd Brunhöver)

Das genaue Gegenteil

Na ,das Grundsatzprogramm ist ja das genaue Gegenteil von dem , was von der Leyen und Timmermans in Brüssel jahrelang gelebt haben. (Rathe Clasen)

Auch die Stellschrauben auf der Verbrauchsseite ansehen

Wie genau definiert die CDU Ernährungssicherheit? Ich hoffe, der Partei ist bewusst, dass die beiden Begriffe Ernährungssicherheit und Ernährungssouveränität, die beide im Grundsatzprogramm verwendet werden, nicht gleichbedeutend sind. Eine aus meiner Sicht wichtige Kennziffer ist der Selbstversorgungsgrad, konkret der Selbstversorgungsgrad ohne die Erzeugung aus Auslandsfutter. Dieser liegt in Deutschland bei gut 80 %. Interessant ist, dass der Selbstversorgungsgrad seit der Jahrtausendwende trotz der vielfach beklagten Umweltauflagen und trotz Dürrejahren, Flächenversiegelung und Zuwanderung nicht abnimmt, sondern stabil bleibt. Wenn man es statistisch ganz genau analysiert, steigt er sogar leicht um etwa 0,1 Prozentpunkte pro Jahr an.

Wenn man Ernährungssicherheit als Selbstversorgungsgrad von möglichst mind. 100 % definiert, sollte man nicht nur einseitig die Stellschrauben auf der Produktionsseite betrachten und mit dem Argument der Ernährungssicherheit fadenscheinige Begründungen ableiten, weshalb mehr Umweltschutz oder mehr Tierwohl gerade leider, leider nicht möglich seien. Nein, man muss sich auch die Stellschrauben auf der Verbrauchsseite ansehen, denn der Selbstversorgungsgrad errechnet sich aus Produktionsmenge geteilt durch Verbrauchsmenge.

Neben der Reduktion der Lebensmittelabfälle liegt der größte Hebel auf dieser Seite in der Reduktion des Verbrauchs tierischer Lebensmittel. Denn die Verfütterung von sowohl direkt verzehrbaren Agrarerzeugnissen als auch der Anbau von Futtermitteln auf Ackerflächen, auf denen sich auch direkt verzehrbare Lebensmittel produzieren ließen, stellen einen verschwenderischen Umgang mit Kalorien und Proteinen dar, da nur ein Bruchteil der verfütterten Inhaltsstoffe im tierischen Lebensmittel enthalten sind.

Dass Frau Connemann (CDU) im Zusammenhang mit Ernährungssicherheit das Kastenstandsurteil erwähnt, legt jedoch nahe, dass ihre Partei Ernährungssicherheit so definiert, dass jeder sich immer so viel Fleisch leisten können muss, wie er/sie möchte, selbst wenn die durchschnittlich konsumierte Fleischmenge die ernährungswissenschaftlichen Empfehlungen um ein Vielfaches übersteigt. Auch müsste die Partei Themen wie die Flächenversiegelung ernsthafter behandeln.

Das ist nicht gegeben, wenn Herr Spahn (CDU) populistisch Ängste schürt, indem er behauptet, das von den Grünen angestrebte Ziel von Netto-Null-Versiegelung bedeute ein Verbot von Einfamilienhäusern. Letztlich komme ich zu dem Schluss, dass es sich bei dem Vorhaben der CDU, die Ernährungssicherheit im Grundgesetz zu verankern, nur um Symbol- und Klientelpolitik handelt ohne ernsthafte Bereitschaft, die Thematik umfassend und ohne Denkverbote zu behandeln. (Philipp Dümig)

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